? FREIHEIT für GOOFY ?

Seit einem Jahr setzen wir uns für das junge Rind Goofy ein, der von einer Hamburger Schulklasse betreut wird und noch bis vor kurzem im Januar geschlachtet werden sollte.
Durch massiven öffentlichen Druck sah sich die Schulleitung nun zu einer Pressemitteilung gezwungen: Goofy soll zwar vorerst weiterleben, aber als Zugochse in einem Museumsdorf eingesetzt worden. Wir befürchten, dass ihm dort als Nutztier nach einigen Jahren ebenfalls die Schlachtung droht. Unter natürlichen Umständen könnte er über 20 Jahre alt werden.

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Gegendarstellung zur Pressemitteilung der Schule bezüglich Goofy
“Ein Projekt, das aus so viel Liebe und Mitgefühl entstanden ist, sollte nicht im Schlachthof enden!” Mit dieser Grundüberzeugung hat der Erdlingshof bereits am 22. November 2019 Goofy einen Platz auf seinem Lebenshof im Bayerischen Wald angeboten, wo er bis zu seinem natürlichen Lebensende friedlich und sicher leben könnte.

Am 8. Juni 2020 haben wir den Schüler:innen unter anderem geschrieben: “Wir haben auch die Sorge, dass es eine wirklich entmutigende und traumatisierende Erfahrung darstellen könnte, die Schlachtung von Goofy zu erleben. Wir könnten uns vorstellen, dass noch eine ganze Zeit danach Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe entstehen, dass man seinen Tod doch vielleicht hätte verhindern können, aber sich dann eben doch nicht richtig getraut hat, entschieden für sein Leben einzutreten.”
Seit über einem Jahr sind wir nun also schon im Dialog mit der Schule und haben noch vor wenigen Tagen angeboten, den sich rasant aufgebauten Druck durch die Petition und die sozialen Medien mit einer gemeinsamen Kooperation in eine für alle Beteiligten tragfähige und zufriedenstellende Lösung zu überführen.
Der Erdlingshof weist die von der Schulleitung in der Pressemitteilung vom 27.11.2020 erhobenen Vorwürfe daher zurück, dass eine vernünftige und wertschätzende Kooperation mit den Tierschützer:innen und Veganer:innen nicht möglich gewesen sei.
Wir empfinden es als sehr bequeme und einseitige Irreführung der Schule, nun die Verantwortlichkeit der Eskalation Tierschützer:innen und Veganer:innen zuzuschieben. Das von der Schule erdachte mehr als fragwürdige Konzept eines pädagogisch wertvollen gemeinsamen Tötens wirft selbstverständlich einige grundsätzliche Fragen auf.
Goofy in die Hände des Museumsdorfes zu übergeben bewerten wir als ein vollkommen inakzeptables Ablenkungsmanöver. Wir sehen Goofys Sicherheit nicht gewährleistet, wenn er ausgerechnet in die Obhut der Institution übergeben werden soll, die sich bis zuletzt nachdrücklich für seine Tötung einsetzte. Wir gehen davon aus, dass ihm auch dort nach einigen Jahren als Zugochse die Tötung droht.
Unsere Kritik belegen wir durch Offenlegung unserer bisherigen Mails an die Schule, wobei wir die jeweiligen Rückantworten aus Vertraulichkeitsgründen nicht beifügen. Neben dem Bemühen um eine sichere Zukunft für Goofy war unser Handeln klar dadurch motiviert, die Schüler:innen davor zu schützen, den Tod eines von ihnen geretteten und gepflegten Tieres miterleben zu müssen, zu dem sie eine emotionale Bindung aufgebaut haben.
Nach einem Bericht der Zeitung Heimat-Echo haben sich bereits sechs Schüler:innen für eine vegetarische Ernährung entschieden und der Tod Goofys wird von einer Vielzahl der Schüler:innen keineswegs befürwortet. Die Schüler:innen haben sich eine öffentliche Diskussion mit Vertreter:innen des Museumsdorfs, Tierschützer:innen, Schüler:innen und Lehrer:innen gewünscht, inwiefern wir überhaupt berechtigt sind, ohne jede Notwendigkeit durch eine Gewalthandlung den Tod eines fühlenden Lebewesens herbeizuführen.
Der Erdlingshof wird im Zusammenschluss mit einer Vielzahl anderer Tierschutzorganisationen und Lebenshöfe sämtliche bereits bestehenden und für die nächsten Wochen geplanten Proteste konsequent fortsetzen, solange bis eine zufriedenstellende Lösung für Goofy erreicht ist. Die Petition läuft mit entsprechender Anpassung ebenfalls weiter.
Ab dem 11. Dezember 2020 sind in Volksdorf wöchentliche Demonstrationen unter dem Motto “Fridays for Goofy” geplant. Sämtliche Corona-Maßnahmen wie Sicherheitsabstand und Maske werden selbstverständlich streng eingehalten.
Ebenfalls geprüft werden rechtliche Schritte gegen die Schule. Bei der Schulbehörde werden von den entsprechenden Verantwortlichen klare Stellungnahmen bezüglich des Projekts eingefordert. Zusätzlich sind Guerilla-Marketing-Kampagnen geplant: überraschende, unkonventionelle und eindrucksvolle Protestformen, die Volksdorf in den nächsten Wochen und Monaten ganz sicher nicht zur Ruhe kommen lassen werden.